Wir haben auf unserem Hof 2012 begonnen Schafe zu halten und zu züchten. Damals hatte es uns besonders die alte Nutztierrasse „weiße gehörnte Heidschnucke“ angetan. Es stand sehr schnell fest, dass wir sie im Herdbuch führen wollten. Die Wolle benutzten wir allerdings hauptsächlich zum Füllen von Kissen, Kucheltieren etc.
Zwei Jahre später hatten wir dann die Möglichkeit eine kleine Gruppe norwegische Spaelsau zu bekommen. Diese ließen sich zwar nicht ins Herdbuch bringen, brachte uns aber wunderbare, besondere Wolle, ganz viele bunte Schafe auf der Koppel und ein sehr viel entspannteres Gemüt auf den Hof, da Heidschnucken doch eher zu der nervösen Sorte Schaf gehören.
Es bot sich an, diese beiden Rassen zu kreuzen, die Heidschnuckenwolle so qualitativ zu verbessern und zwei in Deutschland sehr seltene Rassen zusammenzuführen. Die Herdbuchzucht gaben wir damit allerdings auf.
Dafür fingen wir an die Wolle intensiver zu verarbeiten, von der Rohwolle bis hin zum gesponnen Faden.
Ab diesem Jahr wird jetzt ein Gotland/Wensleydale Mixbock mit seinen tollen Locken hoffentlich zu einer weiteren wollinteressanten Komponente unserer Zucht beitragen.
Weiße gehörnte Heidschnucke:
Ein genügsames mischwolliges, kurzschwänziges Landschaf, das für die Landschaftspflege besonders geeignet ist. Die Farbe ist weiß und ohne Abzeichen. Sie gehören zur Kategorie II (stark gefährdet) der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH).
Der lange, keilförmige Kopf trägt schneckenförmige Hörner bei den Böcken und sichelförmig nach hinten gebogene Hörner bei den weiblichen Tieren. Das mischwollige Vlies soll rein weiß und gleichmäßig ausgebildet sein. Das äußere Vlies besteht aus grobem Oberhaar, das innere Vlies aus feinerem, weichem Unterhaar.
Die Brunst ist saisonal, die Erstzulassung erfolgt im Alter von 10 bis 18 Monaten, je nach Fütterungs- und Haltungsbedingungen. Die Schnucke hat sehr gute Muttereigenschaften und eine leichte Lammung.
Das Fleisch der Weißen Gehörnten Heidschnucke ist sehr zart, hat kurze Fasern und auf Grund der extensiven Haltungs- und Fütterungsbedingungen einen wildbretähnlichen Geschmack. Es ist geeignet für traditionelle Lammfleischgerichte, Bratwurst, Lammwiener, Salami und Schinken. Die waschbar gegerbten Felle sind langhaarig, sehr dekorativ und wärmen hervorragend.
Norwegische Spaelsau:
Mittelgroße, kurzschwänzige, langbeinige norwegische Landrasse mit meist hornlosem Kopf, kurzen Ohren und sehr lang herabreichender Wolle. Farbschläge sind von naturweiß über braun bis grau und schwarz anerkannt.
Sie gelten als sehr anspruchslos und widerstandsfähig gegen wechselndes Klima. Sie liefern Fleisch und Wolle, aber auch Milch.
Sie sind unkompliziert, haben ein zutrauliches Gemüt und können das ganze Jahr über draußen gehalten werden. Die Brunst ist saisonal.
Sie werden ein bis zweimal im Jahr geschoren. Die Wolle gilt als besonders weich und ist deshalb bei Spinnern sehr beliebt.