2011 hat uns dieser Hof gefunden. Wir kamen hier her mit einem Hund, zwei Kaninchen und ein paar Wellensittichen. Außerdem mit dem Wunsch, ein bisschen Landwirtschaft und Selbstversorgung zu betreiben, so wie sie nach unseren Vorstellungen sein sollte.
Zu dem Kauf bekamen wir noch zwei hier lebende Ponys, die zu diesem Zeitpunkt so alt waren wie wir und die ein paar Jahre unseren Vorsatz „nie Ponys und Pferde“ über Bord warfen.
Wir pflanzten einen Baum (eine Trauerweide), stellten einen Fahnenmast für unsere Schleswig-Holstein Fahne auf und begannen mit der Renovierung.
Das erste eigene Heu und Stroh wurde eingebracht und es kamen die Überlegung was, neben den Ponys, den Rasen und das Grünland kurz halten sollte.
So kamen die ersten weißen gehörnten Heidschnucken auf den Hof. Die Rasse hatten wir uns schon zwei Jahre zuvor ausgesucht, als die Eltern nach den passenden Schafen für ihren Hof suchten.
Die Ponys gingen nach einer schönen Gnadenbrotzeit nach und nach von uns.
Dafür kamen neue Tiere hinzu.
Erst kamen, nach dem Bau eines „Hühnerpalastes“, die Hühner. Deren Nachbarn wurden die Kaninchen mit großem Stall und Freigehege sowie die Wellensittiche mit Freiflug über den Kaninchen.
Im Anschluss bauten wir ein Gänse- und Entenhaus, in denen dann die ersten Enten und Gänse einzogen.
Die Ponyboxen wurden dann irgendwann mit einem Auslauf ausgestattet und es zogen die ersten Schweine ein.
Als die Kinder kamen, wurde die erste Heidschnuckenwolle zum Füllen von Riesenkuschelnilpferd und Co benutzt. Zum Füllen war die Wolle super. Zu diesem Zeitpunkt führten wir diese Schafrasse noch im Herdbuch.
Dann kamen die norwegischen Spaelsau dazu und kurz darauf das erste Spinnrad. So begann die Wollverarbeitung. Aus der ersten selbstgesponnenen Wolle, für einen schönen Wollpullover vorgesehen, wurde eine warme Babydecke. Es kamen Märkte, auf denen wir unsere Schafe vorstellten und anfingen unsere Wolle zu verkaufen und schließlich unsere Wollwerkstatt, um einen Ort zu haben, in dem wir unsere Wolle verarbeiten können.
Was anfangs mit Haustieren und einem alten Resthof begann, sowie zwei Menschen, einer in der konventionellen Landwirtschaft Nordeutschlands großgeworden, einer im Süden Deutschlands mit Haustieren, wuchs in den letzten Jahren immer mehr zum bewussten Umgang mit Nutztieren zusammen.
Nun ist hier sehr viel buntes Treiben und Leben. Kuschelige Rasenmäher, suhlende Schweine, eine bunte Hühnerschar, die über den Hof läuft oder auch mal ins Haus schauen, Wachgänse und das beruhigende Schnattern der Enten….
Ponys und Pferde gibt es hier heute in Form von Hobby Horses. Diese sind sehr viel pflegeleichter und können auch mal in der Ecke stehen 🙂
Auf diesem Hof geht es nun darum alte Nutztierrassen zu erhalten und zu schlachtende Tiere im vollen Umfang zu nutzen (Knöpfe aus Hörnern, Schaffelle, Hühnerfedern zum füllen und basteln etc., Fleisch und Wurst). Es geht um Selbstversorgung, um Genuss mit guten Gewissen und um Leben in und mit der Natur.